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Die kleine Brooklyn lebt nicht mehr.
Nach einem fröhlichen Tag auf der Weide, gesprungen, gefallen und dahin gegangen.
Und ich sitze hier und kann es nicht fassen - was hat mir dieses kleine Pferdchen doch bedeutet...
Und ich sitze hier und schreibe und mit den Worten kommen die Tränen - ich denke die hat sie verdient.
Ein kleines Pferdeleben und viel zu kurz - und doch so reich an Freude und Lebensgeist - für sie und für mich.
Drei Wochen nur und doch ein so grosses Geschenk.
Wenn sie auf mich zukam und ihre Krabbeleien einforderte,
ihre Beinchen fest gegen mich stemmte und das rote Köpfchen an mich drückte...
Wenn sie verzückt vom krabbeln vor sich hin kaute und das Schnütchen dabei kraus zog...
Wenn sie übermütig bockend im Wind um die Mama herum sauste und gerade dabei war ihre kleine grosse Welt zu entdecken... 
Das waren sie, die Momente die mich ticken machen.
Brooklyn hat mein Herz im Sturm erobert und dieses rote Köpfchen, vom dem ich anfangs dachte die Natur habe mit Farbe gegeizt -
es ist flugs zu meiner Lieblingsfarbe geworden.
Eine unerreichbare Lieblingsfarbe nun.
Kleine Brooklyn, du wirst sehr vermisst.
Rest in Peace, rotes Schnütchen, ich werde dich ganz sicher nicht vergessen. 

                  Brooklyn * 3.April 2008
                
                                                                

                          
                                                                                                                                                                Black Sky xx *1966
                                                            Bolero Hann. *1975
        
                                                                                           Baroness Hann *1970
                    Brentano II Hann. *83
                                                                                                    Grande Hann. *1958
                                                            Glocke Hann. * 1973
                                                                                                    Ferbel Hann. *1968

                                                                                                    Surumu xx *1974
                                                            Acatenango xx *1982
                                                                                                    Aggravate xx *1966
                    Ionia xx  *2000
                                                                                                    Pentathlon xx *1965
                                                            Ipenta xx *1986
                                                                                                    Immer Toller xx *1980


                                                                                                                                                                                                                                

Mutterstamm:
Mutter Ionia xx bestritt in den Jahren 2003 - 2005 17 Flachrennen, darunter 1 Sieg und 4 Plätze.
10. Mai 2006 - Stutenschau Ankum; Eintragung in das Hannoversche Hauptstutbuch:
Eintragungsnoten u.a. Elastizität und Schub im Trab 8, Sattellage 8, Rahmen 8, Vordergliedmassen 8.
die vierte Mutter Istanbul brachte Iwanowitsch xx *1978, Ldb Celle, von Illix xx/Orsini xx a.d. Istanbul.

Gedanken zur Hengstwahl: warum Brentano II ?


Heute abend hat Ionia ganz unkompliziert ihr zweites Stutfohlen zur Welt gebracht - ich freue mich über dieses agile Stütchen und staune wie ähnlich sie ihrer Schwester Balahé doch auf den ersten Blick ist, die Eindrücke gleichen sich so sehr. Auf den zweiten Blick wird dann schnell klar:
Brooklyn ist die rahmigere von beiden mit mehr Substanz und ich bin gespannt zu erleben in welche Richtung sie sich entwickeln wird:
das filigrane blutgeprägte Halbblut, das ihre grosse Schwester auch heute als Jährling in der Herde weithin sichtbar als solches kennzeichnet, oder die vielbesprochene F1-Generation der man den Vollbluteinfluss auf den ersten Blick gar nicht so ansieht?

Derweil gewöhne ich mich daran ein Fohlen zu haben bei dem Muttern mit Farbe ganz offensichtlich gegeizt hat - so schlicht, das kenn ich gar nicht!
und sie macht es mir so leicht:
brummelig kommt sie inzwischen auf mich zu und traloppiert aufgeweckt beim ersten Spaziergang halb unter meinen Armen daher - die helle Freude!  
Ionia ist wieder die besorgte Mutter die sie schon im letzten Jahr war und ganz offensichtlich froh sich des elefantösen Bauches den sie diesmal wahrlich mit sich herumtrug auf so gelungene Weise entledigt zu haben... - ich auch!

 
Mittlerweile ist Brooklyn gut zwei Wochen alt und ich weiss nicht was es mit diesen Brentanokindern und ihrem ihnen ureigensten, mitunter etwas herben, aber eben schlicht unwiderstehlichen Charme auf sich hat - doch ist es wie schon im Jahr zuvor Balahé und seinerzeit Brasil wieder dieses Brentanokind das mein Herz schlicht im Sturm erobert hat:
Brooklyn ist meine kleine Heldin, griffig und burschikos und einfach einmalig in ihrer Art - kommt man zu ihr in die Box baut sie sich gleich auf und fordert:
"los los, krabbel mich!"
dann drängelt sie hin und her und fordert:
"fester! los los!"
und mitunter schiebt sie sich dabei mit dem Popöchen unter Mamas Bauch und fängt feste an zu buckeln (liebes Igelchen, deine Geduld muss einfach grenzenlos sein...) und baut sich vorn gleichermassen noch grösser auf und schubst und stupst und ist ganz und gar ausser sich - wohin denn nur mit all diesem Lebensgeist?      
Ich muss dann immer laut lachen und nehme sie fest in den Arm und drück und knuffel bis sie dann auch wieder hüpfend davon springt.
Heute wollte ich also ein paar Fohlenfotos auf der Wiese machen, das ist aber nicht ganz einfach weil sie meist direkt auf mich zu gebraust kommt um sich dann direkt vor mir aufzubauen. Alles was man durch die Kamera sieht ist ein rotes Schnütchen...
Drehe ich mich um kommt sie hinterher gestiefelt und vergisst dabei völlig dass Mama nicht unbedingt mitkommen wird sondern lieber weiter Gras frisst. Ich hocke derweil nahe Sawadee und versuch ein paar Schnappschüsse zu machen da spüre ich zwei kleine Beinchen in meinem Rücken - im selben Moment  schiebt sich dann das rote Schnütchen über meine Schulter direkt vor die Kamera - nicht gerade hilfreich aber herzerfrischend. So kauern wir dann da beide, Brooklyn und ich, ihr Köpfchen immer fest auf meine Schulter gedrückt, und warten was Sawadee da wohl veranstaltet. Die ergreift derweil die Flucht und springt erschrocken aus dem Bild weil Mutter Fannie es gar nicht gern sieht wenn eines der anderen Pferde ihrer Tochter zu nahe kommt. Brooklyn sieht sich verwundert um und stellt fest dass Mama tatsächlich nicht mitgekommen ist sondern am anderen Ende der Wiese weilt - ganz grosse Verwirrung - was nun? Man sieht es rattert in ihrem Köpfchen, dann nimmt sie die Beine in die Hand und saust zur Mama, schüttelt sich und sieht mich mit diesem verwundert herausfordernden Blick an um im nächsten Moment wieder schnurstracks hinter mir herzustiefeln.... Ach ach, es ist wahrlich ein schweres Los Fohlen zu fotografieren wenn eines davon stets über die Schulter dabei zuschaut und herzlich gern helfen will! Da müssen wir wohl noch etwas üben bis aus Brooklyn ein brauchbarer Fotoassistent wird... 

   

Fotoalbum Brooklyn

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